Amönauer Kräuterfrau aus Niederasphe

02. Februar 2025:

Imbolc, Maria Lichtmess

Liebe Kräuterfreundinnen und Kräuterfreunden,

Februar, der zweite Monat des Jahres hat begonnen. Gleich zu Anfang, am 2. Februar feierten die Kelten, unsere Urahnen „Imbolc“. Das Fest des Lichts, der Reinigung und des Neubeginns.

Ich lade Euch ein mit mir an jedem Mittwoch im Februar dieses Fest zu feiern.

Die Birke, sie verkörpert die keltische weiße Lichtgöttin Brigit. Brigit kommt  aus der Unterwelt zurück, weckt alle Samen in der Erde und alle Bäume auf.

Februare das römische Wort für reinigen sagt uns was jetzt zu tun ist. Das neu erweckte Licht bringt es an den Tag, der Winter wird heraus gefegt. Hier kommt wieder unsere Birke zur Hilfe. Fleißige Hände banden in der dunklen Zeit des Jahres aus Birkenreisig Reiserbesen und los geht es.

Wilhelm Busch beschreibt in seinem Gedicht über den Birkenreiserbesen wie nützlich dieser Baum für uns sein wird wenn wir uns wieder auf die Suche nach altem Wissen machen.

Wie schön, das vor meinem Haus eine Birke steht.

Reinigen mit dem Reiserbesen im Haus und mit Birkenblätter-Tee in uns sind zwei von vielen Möglichkeiten die uns die Birke im Jahresverlauf schenkt. Einen Wunsch zum Neubeginn im Leben schreiben wir auf Birkenrinde und verbrennen ihn in der Glut von inspirierenden Kräutern. Zuvor räuchern wir im Haus und verbrennen alte Angewohnheiten und negative Energien in der Glut reinigender Kräuter.   

24. Januar 2025:

Waldspaziergang, Teil 3

Hallo liebe Kräuterfreundinnen und Kräuterfreunde,

schööön war´s!

Unser Rückweg führte uns an einer Pappelallee vorbei. Viele junge Bäume standen im Wechsel mit Weiden im feuchten Boden am Rand der Auwiesen.

Wieder zurück am Treffpunkt, war die Überraschung groß. In einem Feuerkorb loderte Feuer, an dem wir uns sofort wärmten. In meinem Kofferraum verbarg sich das erwartete Picknick.

Zuerst bekamen die Kinder Stöcke und Teig für Stockbrot. Für die Großen hatte ich Brotstangen, Baumbutter, Barbarakrautdip und einen Immunsystemstärkenden Tee vorbereitet.

Jeder Januar beginnt mit Wünschen für das neue Jahr. Wir trugen unsere Wünsche zu einem Holunderbusch, legten sie zu seinen Wurzeln und baten ihn um Erfüllung. Ein Holunder kann das.

Danke an alle Teilnehmer, es war wieder schön mit Euch.

 

Weiter geht’s am 16. Februar 2025
WildkräuterSpaziergang zur Weide und ihren Freunden
zuerst kochen wir gemeinsam ein 3-Gänge-Menü und dann bereiten wir einen Weide-Geist zu.
Wer weis was der Weide-Geist uns gutes tun kann? 


Mein Kräuterladen ist jeden Mittwoch von 16 - 18 Uhr und
mit Verabredung für Euch geöffnet.
Wohlbefinden, Pflege und Genuss mit heimischen Wildkräutern

19. Dezember 2024:

Meine Freundin Cardamine

Cardamine ist ein Schaumkraut, wir alle kennen im Frühling das Wiesenschaumkraut. Cardamine ist die kleine Schwester, das Gartenschaumkraut mit botanischem Namen Cardamine hirsuta, damit wir es nicht verwechseln.
Sie ist etwas vorwitziger als ihre große Schwester und darum finden wir sie jetzt schon auf den leeren Gartenbeeten, zwischen den Blumenstauden und im Kräutergarten.
Dezember bis März ist die ideale Sammelzeit, dann ist sie zart und frisch und sooo lecker.
Wir ernten das ganze oberirdische Kraut der einjährigen Pflanze.
Ja, sie sät sich jedes Jahr und mehrmals im Jahr wieder neu aus, damit wir genügend ernten um Cardamine in der Küche verarbeiten zu können.
Der Geschmack ist scharf pfeffrig, kresseartig, etwa so wie Radieschen oder Rettich, darum eignet sie sich besonders gut für Salat, als Brotbelag, Pesto, Smoothie, Kräuterquark, also alle kalten Zubereitungen.

Ein Schaumkraut-Tee wirkt gegen Rheuma und andere Schmerzzustände.

Noch ein Wort zu den Inhaltsstofffen: Senfölglycoside, Mineralstoffe, Bitterstoffe, Vitamin C, pflanzliches Antibiotikum
Cardamine ist ein Kreuzblütler, alle anderen Kohlsorten gehören auch dazu. Sie sind alle, gerade jetzt im Winter segensreich für unsere Gesundheit.
Eine coole Freundin ist Cardamine und in jedem Jahr wächst sie dann, wenn wir sie dringend brauchen, in der Erkältungszeit.
24. Januar 2024:

Meine Freundin das Wiesenlabkraut, Galium mollugo

der erste Kräuterspaziergang im Januar schenkte uns bereits erste WildkräuterBabys. Wie überrascht waren die Teilnehmer vom Geschmack der jungen Triebe des mit Reif bedeckten Wiesenlabkrauts. Ja, auch im Winter können wir dieses wunderbare Kraut unter einer Schneedecke finden. Wer sich also den Standort im Sommer merkt darf ernten. Ein Freund bat mich vor Jahren, im Winter, um Hilfe. Eine lästige Hautkrankheit machte ihm zu schaffen. wir machten einen Spaziergang zu der Stelle an der ich oft das Wiesenlabkraut für meinen Tomatensalat erntete. Wir schoben die Schneedecke zur Seite und fanden genügend junge Triebe. Daheim brühte ich erstmal einen Tee auf den er trank und aus der zweiten Tasse wurde regelmäßig eine Kompresse aufgelegt. Die Haut beruhigte sich. Natürlich verwendete mein Freund in den nächsten Tagen den Rest unserer Ernte so wie ich es ihm gezeigt hatte, bis die Haut wieder Heil war.
Bereits in der Steinzeit wurde meine Freundin zur Käseherstellung genutzt. Wiesenlabkraut enthält Lab, genauso wie der Kälbermagen, das können wir heute noch ausprobieren. Auch in der germanischen Heilkunde nahm Labkraut eine wichtige Rolle ein. "Marias Bettstroh" oder "Liebfrauenbettstroh" wurde es genannt. Gebährende und Neugeborene wurde zum Schutz darauf gebettet. Meine Freundin wirkt blutstillend, bei Brandverletzungen und Geschwüren. Zur Reinigung der Nieren und gegen Nierengrieß wurde es reichlich getrunken. Tee wird aus dem Blühenden Kraut zubereitet. Während der Blüte wird auch geerntet um einen Wintervorrat zu trocknen. 
Was kann meine Freundin noch? Sie wirkt antioxidativ, antimikrobiell, harntreibend, stoffwechselanregend, Blutreinigend, mild abführend, antibakteriel, lymphflußanregend, krebshemmend.
In der Küche ist sie vor der Blüte, also von März bis April vielseitig zu verwenden. Salat, Smoothie, Gemüse, Quark, Pesto, Suppe, Limonade aus den Blüten, Samen geröstet als Kaffeeersatz. Es gibt noch viel über meine Freundin zu erzählen. Das mache ich im März beim Kräuterspaziergang.
12. Januar 2023:

meine Freundin die Vogelmiere

Frisch aus dem Garten in den Salat, Lecker und sooo wichtig in unserer Winterküche.

Wir alle kennen sie, ohne Rücksicht auf die Jahreszeit, sie wächst und wächst, versorgt uns mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen.
150 gr. Vogelmiere deckt unsern Tagesbedarf an Eisen, Kalium, Vitamin C, Provitamin A, Magnesium, Calcium, Kieselsäure, Kupfer, Phosphor und anderen Mineralstoffen. Wer hätte das gedacht? Pfarrer Kneipp hat sie für uns wieder entdeckt. 

Jetzt in der Erkältungszeit hilft sie uns als schleimlösender Tee.

Aber erstmal in die Küche damit. Salat, Gemüsesuppe, Pesto und vieles mehr. eine Herausforderung an euch phantasievolle Köchinnen.

So wichtig und Vielseitig ist meine gute Freundin und sie begleitet uns durch´s ganze Jahr, Jahr für Jahr!
Ihre Samen haben eine Keimfähigkeit von 60 Jahren. Vogelmiere schenkt uns immer gleichzeitig Blätter, Blüten, Früchte und Samen, also werden wir von ihr immer gut versorgt.

Viel Spaß beim Experimentieren wünscht
eure Kräuterfrau Hildegard